Die Blutegeltherapie

Allgemeines zur Blutegeltherapie:
Die Blutegeltherapie ist eine traditionelle und anerkannte Therapieform, die sich in der Humanmedizin mittlerweile schon sehr etabliert hat. 
Medizinische Blutegel verfügen in ihrem Speichel über ca 200 Substanzen, die in der modernen Schulmedizin immer mehr zur Anwendung kommen. Während des Saugvorgangs werden diese dann über die Bissstelle abgegeben. 
Diese einzigartige Wirkstoffkombination kann unter anderem bei folgenden Erkrankungen oder Beschwerden Abhilfe leisten:
- Arthritis/Arthrose
- Huferkrankungen (Rehe, Hufrollenentzündung, Strahlfäule, Hufkrebs, etc)
-Erkrankungen der Bänder- und des Sehnenapparates (z.B. Sehnen- und Sehnenscheidenentzündungen, Fesselträgerentzündngen, Kreuzbandproblematiken, Patellaluxation, uvm.) 
- Wirbelsäulenerkrankungen wie Kissing Spines,        Bandscheibenvorfall, etc. 
- Ataxien 
- Kreuzverschlag (Lumbago)
- Druckstellen (z.B. Satteldruck)
- Wundheilstörungen 
- Narbenproblematiken 
- Venenerkrankungen (z. B. Thrombose)
 

 

Der Behandlungsablauf

Was passiert bei der Blutegeltherapie?
Die Behandlung Ihres Pferdes mit Blutegeln dauert ungefähr 60-90 Minuten. 
Die Behandlung beginnt mit dem Ansetzen der Blutegel auf die vorgesehen rasierte Hautstelle. Dort beginnt er vorsichtig die Haut mit Hilfe seiner Kalkzähnchen zu durchsägen. Für Ihr Pferd ist die Prozedur weitestgehend schmerzfrei, da der Blutegel dabei schmerzlindernde und betäubende Stoffe mit seinem Speichel abgibt. 
Jetzt fängt der Blutegel an zu saugen und gibt die von uns gewünschten Wirkstoffe in das Gewebe ab. Anschließend fällt er selbstständig ab. 
Die kleine Läsion, die durch den Blutegel entstanden ist wird durch den Wirkstoff Calin (Saratin) etwa 4-12 Stunden offen gehalten und blutet auch nach, was von uns gewünscht ist. 

Wann tritt der Effekt ein?
Die heilende Wirkung der Blutegel tritt in unterschiedlichen Zeitabständen, oft sogar direkt nach der Behandlung, ein und hält auch bei chronischen Erkrankungen oft monatelang an. 

Welche Risiken und Nebenwirkungen gibt es?
Ungewünschte Arzneimittelwirkungen sind bei Pferden sehr selten. 
Grundsätzlich bestehen die Risiken der Wundinfektion und der allergischen Reaktion auf den Speichel der Blutegel. Darüber hinaus können Krankheiten bestehen, bei denen eine Blutegeltherapie kontraindiziert ist. 

Wann ist eine Blutegeltherapie kontraindiziert?
Eine Blutegelbehandlung ist nicht empfehlenswert oder sogar schädlich für Ihr Pferd, wenn:
- Hohes Fieber besteht
- Das Allgemeinbefinden schlecht ist
- Tumorerkrankungen bestehen
- Anämie oder Leukämie besteht